Die östlichste kanarische Insel,
Lanzarote mit der Hauptstadt Arrecife, ist bekannt und beliebt für
ihr ganzjähriges mildes Klima. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs
und nicht zuletzt durch die letzten großen Eruptionsphasen von 1730
bis 1736 und im Jahre 1824 ist die Naturgewalt der Vulkane hier
allgegenwärtig.
Von allen kanarischen Inseln, fällt
auf Lanzarote der wenigste Niederschlag pro Jahr und dementsprechend
karg fällt die Vegetation und das Landschaftsbild aus. Dennoch
bieten sich dem Urlauber auf Lanzarote fantastische Ansichten und
eine geologische Vielfalt wie auf kaum einer anderen europäischen
Insel.
In diesem Blogbeitrag möchte ich die
meiner Meinung nach interessantesten Orte und Sehenswürdigkeiten
vorstellen. Alle hier beschriebenen Sehenswürdigkeiten können
bequem erreicht werden und sind per Google Maps oder mit anderen
Online Diensten planbar.
Alle hier gezeigten Bilder wurden mit der Kompaktkamera
Sony RX100 M3 aufgenommen. Ich habe mir in diesem Urlaub die Challenge gestellt ausschließlich mit der kleinen Kamera zu fotografieren. Wie es mir dabei ergangen ist und ob ich es wieder genauso machen würde, werde ich in einem seperatem Beitrag berichten.
 |
"A good Life is a collection of happy Moments" - Strandkunst auf Lanzarote |
 |
Die feuerroten Vulkane scheinen besonders im Morgenlicht |
Der Nationalpark Timanfaya
 |
Vulkane soweit das Auge reicht
|
Die bekannteste Sehenswürdigkeit auf
Lanzarote ist mit weitem Abstand der Nationalpark Timanfaya. Schon
bei der Anfahrt ziehen die unheimlichen und faszienierenden schwarzen
Lavafelder und die feuerroten Vulkane den Naturliebhaber in ihren
Bann. Gefühlt möchte man alle paar Meter anhalten und diese
Kraterlandschaften bewundern, geben Sie dem Menschen doch nur allzu
deutlich zu verstehen wie winzig und unbedeutend der Homo sapiens im
Angesicht von Mutter Natur erscheint. Hier inmitten von Lavagestein
scheint die Zeit stehengeblieben und man könnte vermuten das diese
Feuerberge erst vor ein paar Monaten das Innerste der Erde
preisgegeben hätten. Würde man nicht von der Gravitation auf dem
Boden gehalten werden, so wähnte man sich hier auf einem anderen
Planeten.
 |
Mars oder Mond? Nein, das ist Mutter Erde. |
Die Einfahrt zum Parque Nacional de
Timanfaya ist gut zu erreichen und gegen einen Eintritt von 9 Euro
pro Erwachsenem (Stand November 2017) kann man bis zum Restaurant „El
Diabolo“ vorfahren. Ein Besuch des Restaurants und sei es nur zum
Kaffee, sollte man unbedingt einplanen. Wann hat man schon einmal die
Gelegenheit vor solch einer Kulisse zu speisen?
Vor dem Restaurant kann man etwa alle
10 Minuten in einen klimatisierten Reisebuss steigen und eine ca. 20
minütige, kostenlose Rundfahrt durch den Nationalpark genießen. In
3 verschiedenen Sprachen (Spanisch, Englisch und Deutsch) bekommt man
unterwegs allerlei Informationen über die Entstehung und Geologie
des Timanfaya.
 |
Auf der Rundfahrt durch den Nationalpark |
Rund um das Restaurant kann man die
einmalige Aussicht auf sich wirken lassen und bestaunen wie von den
Mitarbeitern des Parks in regelmäßigen Abständen Strohballen in
ein Erdloch geworfen werden, die sich nach ein paar Sekunden von
alleine entzünden. Ein anderer Mitarbeiter demonstriert die
Gluthitze die nur ein paar Meter unter der Erde herrscht (400 bis 600
Grad) indem er einen Eimer Wasser in ein Erdloch schüttet das nach
wenigen Augenblicken als tosende Dampf Fontäne empor schießt.
 |
Wasserdampf schiesst aus der Erde |
 |
In Sekunden entzündet sich das Stroh von selbst |
Der Nationalpark Timanfaya ist ein
einmaliges Naturerlebnis das man besichtigt haben muß, wenn man
seinen Urlaub auf Lanzarote verbringt.
 |
Die beeindruckenden Vulkane rund um das Restaurant "El Diabolo" |
Caldera Blanco – Der weisse Kessel
Die Wanderung zum Vulkan „Caldera
Blanca“ ist meiner Meinung nach die eindruckvollste Wanderung die
man auf Lanzerote unternehmen kann. Für die gesamte Wanderung sollte
man gute 4 Stunden einplanen. Zwei Dinge sind dabei unverzichtbar.
Genügend Trinkwasser und ordentliche Windschutzbekleidung! Auf dem
Vulkan herrscht sehr starker Wind mit heftigen Böen. Bitte
unterschätzen Sie diese Faktoren nicht!
 |
Eine surreale Landschaft |
Die kleine Schotterpiste
die zum Parkplatz führt kreuzt mit der Straße LZ-67 und ist nicht
zu verfehlen wenn man in Richtung oder durch Mancha Blanca fährt.
Aus dem Auto ausgestiegen taucht man schon nach wenigen Schritten ein
in eine faszienierende Lavalandschaft. Das Gebiet liegt am Rande des
Nationalpark Timanfaya und ist ähnlich beeindruckend wie der
Nationalpark selbst. Die Wanderung als solche ist nicht schwierig und
man wird immer mal wieder durch Infotafeln über die bizarre
Landschaft und ihr entstehen informiert. Zuerst entdeckt man
inmitten dieses schwarzen Lavameeres den kleinen Bruder des Caldera
Blanca, den kleineren Montana Calderata. Wir haben den Montana
Calderate nicht bestiegen, jedoch einen beeindruckenden Blick am Fuße
des Vulkans in den Krater werfen können.
 |
Montana Calderate |
 |
Auf dem Caldera Blanca |
Der Aufstieg auf den
Caldera Blanca ist ebenfalls nicht schwierig und mit jedem Schritt
nach oben bekommt man eine immer fantastischere Fernsicht. Oben
angekommen breitet sich ein rießiger Kessel aus, dessen Umfang und
Größe man von unten nur erahnen konnte. Es herrscht ein heftiger
Wind mit stürmischen Böen. Sind wir noch mit ärmellosen Shirts
hier hoch gestiegen, so sind wir jetzt froh das wir noch Langarm
Shirts und leichte Windschutz Jacken dabei haben. Es lohnt sich hier
oben einige Zeit zu verweilen und die Sicht in diesen riesigen Krater
zu genießen. Beeindruckend! Man kann auch eine Gratwanderung um den
Caldera Blanca herum begehen, wir haben aber wegen des heftigen
Windes darauf verzichtet. Auf dem gleichen Weg wandern wir zurück zu
unserem Auto und bestaunen auf dem Rückweg wieder einmal die
Lavafelder durch die wir mittendurch wandern. Neben dem Nationalpark
Timanfaya ist die Wanderung zum Caldera Blanca ein absoulutes
Naturerlebnis auf Lanzarote.
 |
Unterwergs mitten durch die Lavafelder |
El Golfo und der Lago Verde
Im Südwesten der Insel liegt das
kleine Fischerdorf „El Golfo“. Es empfiehlt sich hier an einem
Nachmittag den „Lago Verde“ (Grüner See) zu besuchen und
anschließend in einem der Restaurants am Meeresufer den
Sonnenuntergang zu genießen. Die Restaurants bieten alle
fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte, aber auch die Fleischliebhaber
oder Vegetarier finden etwas auf den Speisekarten. Sehr nette und
freundliche Bedienung inklusive.
Der Lago Verde liegt in einem teilweise
im Meer versunkenen Vulkankrater und fasziniert den Betrachter durch
seine leuchtend grüne Farbe. In Kombination mit der schwarzen und
leuchtend roten Farbe des Vulkangesteins bietet sich ein herrlicher,
farbenfroher Anblick. Die grüne Farbe verdankt der See übrigens den
Algen die in der salzhaltigen Lagune optimale Lebensbedingungen
vorfinden.
 |
Der Lago Verde vor dem Fischerdorf "El Golfo" gelegen |
Los Hervideros
Diesen wunderschönen Aussichtspunkt
kann man wunderbar mit einem Besuch in El Golfo und dem Lago Verde
verbinden. An der südwest Küste von Lanzarote ergossen sich die
heißen Lavamassen des Montana del Fuego bei den Vulkanausbrüchen
1730 bis 1736 ins Meer und erstarrte. Der atlantische Ozean zeigt
sich hier, wie an der gesamten Küste, sehr stürmisch. Das Meer
peitscht durch die zerklüfteten Lavafelsen hindurch und schießt in
Fontänen hoch in die Luft hinaus. Die Vulkane der Umgebung bieten
eine sehr schöne Landschaft.
 |
Los Hervideros |
Temple Hall
Die Temple Hall liegt seit 1981 vor
Lanzarote. Am 31.10.1981 schlug sie bei einem schwerem Sturm in der
Meerenge Bocaina vor Lanzarote leck. Die Besatzung und die Ladung
konnten gerettet werden. Das Wrack wurde danach an das Ufer in
Arrecife gezogen und liegt seitdem dort. Die Temple Hall ist mein
persönliches Foto Highlight auf Lanzarote. Dieser Spot ist quasi im
„vorbei fahren“ zu erreichen und kann auf unterschiedlichste Art
und Weise in Szene gesetzt werden. Meine Aufnahme habe ich früh
morgens zur blauen Stunde aufgenommen. Der Himmel und das Meer hatten
nahezu die gleiche blaue Tönung und durch die gelben Scheinwerfer
eines Fabrikgeländes, die auch das Wrack anleuchten, bekommt man
eine schöne Stimmung und Komplementärfarben ins Bild. Die
Langzeitbelichtung sorgt dafür das das Meer schön glatt gezogen
wird und man kann fast keinen Unterschied zwischen Meer und Himmel
erkennen. Das verleiht meiner Meinung nach der Aufnahme eine gewisse
Ruhe und Stille, die wie ich finde sehr gut zu dem Schiffswrack
passt.
 |
Die Temple Hall zur blauen Stunde |
Sonntagsmarkt in Teguise
Im geographischen Zentrum von Lanzarote
liegt die ehemalige Hauptstadt Teguise. Sie gilt als eine der
ältesten Städte der kanarischen Inseln überhaupt und ist geprägt
von kolonialen Palästen und kleinen Gassen. Teguise gilt als
kulturelles Zentrum Lanzarotes, die gesamte Altstadt steht unter
Denkmalschutz.
Jeden Sonntag findet der größte Markt der Insel
statt, hunderte Händler präsentieren Woche für Woche hier ihre
Waren. Es lohnt sich in Teguise ein paar Stunden zu verweilen. Der
Markt ist gut organisiert, es stehen ausreichend Parkplätze zu
günstigen Preisen zur Verfügung, außerdem fahren aus fast jedem
größerem Urlaubsort der Insel Busse hier her. Dadurch das sich das
Geschehen in den einzelnen Gassen verteilt, hat man nicht den
Eindruck von den Massen erschlagen zu werden und auch die Händler
sind nett und halten sich vornehmlich zurück. Das habe ich auf
manchen Märkten in Spanien schon ganz anders erlebt. Die unzähligen
Restaurants und Cafés laden zum verweilen ein, die gelockerte
Stimmung der Einheimischen macht den Marktbummel perfekt. Wer
deutsches Bier und Bratwurst vermisst, findet auch einen Stand dafür
auf dem Sonntagsmarkt im herrlichen Teguise.
 |
Sonntags auf dem Markt in Teguise |
Mirador del Rio – Das Café mit der
schönsten Aussicht
Ganz im Norden der Insel befindet sich
das Café mit der wohl schönsten Aussicht von ganz Lanzarote. Der
Aussichtspunkt „Mirador del Rio“ wurde 1973 von dem berühmtesten
Künstler der Insel, César Manrique, entworfen. Auf 475 Metern Höhe
genießt man entweder von der Aussichtsplattform oder aus dem
verglasten Café heraus die Aussicht auf die Insel „La Graciosa“.
Der Aussichtspunkt liegt auf der Steilküste des Famara Massivs und
ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Man kann auch mit
einer Fähre auf die Insel La Graciosa überfahren und dort eine
Wanderrung unternehmen.
 |
Aussicht auf die Insel "La Graciosa" |
 |
Auf dem Aussichtspunkt "Mirador del Rio" |
U-Boot Fahrt mit „Submarine Safari“
Auf Lanzarote kann man auch einen
Tauchgang mit dem U-Boot für Toursiten unternehmen. Für ca. 45
Minuten geht es hinab in bis zu 30 Meter Tiefe. Das Büro des
Veranstalters liegt im Hafen von Puerto Calero. Dieser U-Boot Ausflug
ist nicht gerade günstig, aber ein etwas anderer, nicht alltäglicher
Urlaubsausflug. Ich habe bequem per Internet ein paar Tage vorher
reservieren können und wir sind mit dem Auto nach Puerto Calero
angereist, haben noch die kleinen Schiffe und Yachten im Hafen
bestaunt und sind nach einer Sicherheitseinweisung zum U-Boot geführt
worden. Der Veranstalter bietet jedoch auch einen Transfer nach
Absprache aus den größeren Urlaubsorten an. Das Taucherlebnis ist
einmalig, in einem quietschgelbem U-Boot geht es hinab in die Tiefe.
Vorbei an gesunkenen Schiffen und Fischschwärmen kann man die
Unterwasserwelt bestaunen. Unterwegs wird das U-Boot angehalten und
die Fische werden von Tauchern mit Futter rund um das U-Boot geführt.
Es ist ein Spaß für die ganze Familie, wenn es einem den stolzen
Preis wert ist.
 |
Mit dem gelben U-Boot geht es auf Tauchstation |
 |
Taucher schwimmen mit den Fischen um das U-Boot herum |
Die Insel Lanzarote hat noch sehr viel
mehr zu bieten als die von mir beschriebenen Sehenswürdigkeiten.
Hier seien noch folgende aus meiner Sicht positiv zu erwähnen:
Kommentare
Kommentar veröffentlichen