Durch den Elbgrund wandern
Charakter: aussichtsreiche und lange Wanderung, Trittsicherheit erforderlich
Start- und Endpunkt: gebührenpflichtiger Parkplatz in Ober Schüsselbauden (Horní Mísečky)
Länge: 19 km
Dauer: 6:00 h Gehzeit
Markierte Wanderwege: gelb, rot, blau, rot
Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten: Vrbatova Bouda, Labská bouda, zahlreiche Möglichkeiten in Spindlermühle (Špindlerův Mlýn)
Wegpunkte: Parkplatz, Elbfallbaude (Labská bouda), Elbgrund (Labský důl), Spindlermühle (Špindlerův Mlýn)
Fotospots: Pantschefall (Pančavský vodopád), Elbfall (Labský vodopád), Elbgrund (Labský důl), Aussichten zwischen Vrbatova bouda und Elbfall
Besonderheiten und persönliche Erfahrungen: lange Wanderung bei der Trittsicherheit gerade bei Schnee und Tauwetter vorhanden sein sollte, der Schlussanstieg von Spindlermühle zurück zu Ober Schüsselbauden geht stetig bergauf und zieht sich, Abkürzung mit Taxi ab Spindlermühle möglich,
sowohl Vrbatova bouda als auch Labska bouda empfehlenswert
Noch mehr Eindrücke aus dem Riesengebirge gibt es auf Facebook und Instagram
Start- und Endpunkt: gebührenpflichtiger Parkplatz in Ober Schüsselbauden (Horní Mísečky)
Länge: 19 km
Dauer: 6:00 h Gehzeit
Markierte Wanderwege: gelb, rot, blau, rot
Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten: Vrbatova Bouda, Labská bouda, zahlreiche Möglichkeiten in Spindlermühle (Špindlerův Mlýn)
Wegpunkte: Parkplatz, Elbfallbaude (Labská bouda), Elbgrund (Labský důl), Spindlermühle (Špindlerův Mlýn)
Fotospots: Pantschefall (Pančavský vodopád), Elbfall (Labský vodopád), Elbgrund (Labský důl), Aussichten zwischen Vrbatova bouda und Elbfall
Besonderheiten und persönliche Erfahrungen: lange Wanderung bei der Trittsicherheit gerade bei Schnee und Tauwetter vorhanden sein sollte, der Schlussanstieg von Spindlermühle zurück zu Ober Schüsselbauden geht stetig bergauf und zieht sich, Abkürzung mit Taxi ab Spindlermühle möglich,
sowohl Vrbatova bouda als auch Labska bouda empfehlenswert
Noch mehr Eindrücke aus dem Riesengebirge gibt es auf Facebook und Instagram
Persönlicher Wanderbericht vom 04.11.2017
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Pantschefall bei Sonnenaufgang |
Es ist Anfang November 2017 und im
Riesengebirge hat der Winter schon Einzug gehalten. Die letzten Tage
sind von trübem, grauen Regenwetter geprägt im Vorgebirge. Auf
Facebook & Co. habe
ich schon einige Bilder vom ersten Schnee in den oberen Gebirgslagen
gesehen und meine Lust steigert sich von Tag zu Tag meine Fußstapfen
in den frischen Schnee der Wintersaison 2017/18 zu setzen.
„Komm lass uns eine
Wintertour machen, bevor wir nächste Woche in die Sonne fliegen.
Bevor wir die Wärme auf Lanzarote genießen, müssen wir den ersten
Schnee gesehen haben!“ Sofort war meine Frau von dem Gedanken
angetan und stimmte Freude strahlend zu.
Der Wetterbericht sagte
für das Wochenende durchwachsenes Wetter an, immerhin sollte es
zwischendurch auflockern und teilweise sonnig sein. Mir fiel sofort
wieder der Pantschefall und die Aussichten dort ein, die ich erst
kürzlich bestaunt habe. Als Wandertour wäre das aber zu kurz
gewesen, also plante ich mir eine lange Tour durch den Elbgrund
hindurch nach Spindlermühle und zurück zum Ausgangspunkt in Ober
Schüsselbauden.
Alleine schon die Anfahrt
zu nach Horni Misecky ist Entspannung pur, denn die Straßen sind
alle gut befahrbar und führen mitten durch die Wälder des
Riesengebirges. Oben angekommen bin ich etwas verwundert das die
Schranken zum gebührenpflichtigen Parkplatz (100 CZK) geöffnet
sind. Ich erkläre mir das mit der wenigen Besucherzahl jetzt um
diese Jahreszeit und nehme die kostenlose Einfahrt dankend an. Wir
machen uns startklar und gehen dann zusammen mit unserer Airedale
Terrier Hündin Kleo der Straße entlang weiter bergauf.
Hier wird im Moment viel
gebaut. Ein neuer Skilift wird gerade errichtet, wo man auch
hinschaut entstehen neue Appartementhäuser und wie immer sehe ich
das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir sind ebenfalls
vom Tourismus abhängig als Zulieferer der Hotelindustrie, doch auch
mir wird der Touristenandrang in den letzten Jahren etwas zu viel.
Die Bergromantik bleibt immer mehr auf der Strecke, wenn Turnshuh-
und Bierdosentouristen immer mehr Bequemlichkeit erfahren und in
Karavanen über die Gebirgskämme ziehen. Mir bleiben solche Tage wie
heute, an denen sich kaum jemand hierher verirrt. Es ist kalt, neblig
und die allermeisten Seilbahnen sind zur Zeit geschlossen. In diesen
Wochen fühlt man sich als Wanderer noch unter „seines Gleichen“
wohl.
Wir gehen auf dem
gelb markierten Wanderweg stetig bergauf. Es ist ein schöner
Wanderweg der uns heute leider keine richtige Aussicht bietet, denn
bei klarem Wetter hat man ab hier schon eine schöne Sicht auf die
Berge. Nach gut 70 Minuten kommen wir auf den roten Wanderweg und mit
ihm nach kurzer Zeit zur Vrbatova Bouda. Hier könnte man gemütlich
Kaffee trinken und eine kleine Pause einlegen, aber heute wollen wir
noch einige Kilometer zurücklegen, also marschieren wir weiter.
Vorbei an alten Bunkeranlagen wandern wir nun ca. 20 Minuten auf dem
roten Weg hin zum Pantschefall.
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Aufstieg im Morgennebel auf dem gelben Wanderweg (Sony RX100M3) |
Der Pantschefall ist
ein 148 Meter hoher Wasserfall, somit der höchste Wasserfall im
ganzen Riesengebirge und eines meiner persönlichen Highlights. Wir
stehen nun oberhalb des Pantschefalls und sehen den ersten richtigen
Schnee für diese Saison. Die Aussicht hier oben wäre bei besserem
Wetter fantastisch. Man hat Sicht auf den Elbgrund (Labský důl),
den Ziegenrücken (Kozí hřbety), die Kesselkoppe (Kotel) und den
Kahlberg (Lysá horu). Auch die Schneekoppe ist in weiter Entfernung
bei klarer Sicht zu sehen. Zusammen mit dem in einigen Stufen steil
hinab fallenden oberen Teil des Pantschefalls hat man hier meiner
Meinung nach eine der schönsten Ansichten des gesamten
Riesengebirges.
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Der Pantschefall mit Panorama Aussicht |
Auf dem nun etwa 1
Kilometer langen Weg zur Elbfallbaude (Labská bouda) lockert die
Bewölkung an manchen Stellen ein klein wenig auf und ab und an zeigt
sich auch mal ein Gipfel durch den Dunst. An der Elbfallbaude
angekommen, machen wir unserer erste kleine Rast um zu frühstücken
und die Aussicht zu genießen.
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Aussicht von der Elbfallbaude aus (Sommer 2017) |
Von nun an geht es
auf den blauen Wanderweg. Nach ein paar hundert Metern kann man hier
links hinab steigen zum Elbfall (Labský
vodopád).
Die Elbe stürzt hier etwa 1 Kilometer nach dem sie ihre Quelle
verlassen hat, rund 40 Meter hinab in den Elbkessel (Labské jámy).
Man kann hier oberhalb des Wasserfalls mit einer kleinen Sperre das
Wasser stauen und hinab stürzen lassen.
Wir wandern nun den blauen
Wanderweg hinab, von nun an wird uns die Elbe einige Stunden lang
begleiten. Der Weg ist teilweise von Schnee bedeckt, teilweise sehr
nass durch das Tauwassser. Hier ist Trittsicherheit erforderlich,
auch wenn der Weg ausreichend breit ist, teilweise aber ausgesetzt
und unter winterlichen Bedingungen langsam zu begehen. Nach einer
halben Stunde kommen wir nun unterhalb des Elbfalls vorbei und können
ihn fast in ganzer Höhe bestaunen.
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Von der Elbfallbaude zum Elbfall unterwegs (Sommer 2017) |
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Der Elbfall von oben (Sommer 2017) |
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Der Elbfall von unten (Sony RX100M3) |
Der blau markierte
Weg führt uns nun immer weiter hinab, die Baumgrenze wieder
verlassend, in den Elbgrund hinein. Immer wieder kann man hier den
Blick schweifen lassen, hoch entlang den steilen Hängen auf denen
wir vor ein paar Stunden noch entlang wanderten. Der Elbgrund ist ein
herrliches Stück Natur im Riesengebirge. Hier entspannt man sich
automatisch und genießt jeden Schritt. Von hier aus kann man, jedoch
in einiger Entfernung, auch den Pantschefall in voller Länge den
steilen Berghang hinunter fallen sehen.
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Bergab auf dem blauen Wanderweg |
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Der Pantschefall in voller Länge |
Heute
früh schon über dem Pantschefall stehend, konnte man diesen
Wanderweg den wir jetzt gehen deutlich erkennen und die Panorama
Aussicht einger Maßen genießen. Wir gehen immer weiter hinab, der
Elbe entlang und kommen nun am Ende des Elbgrundes auf eine
asphaltierte Forststraße, die nur für den Forstbetrieb und
Radfahrer frei gegeben ist. Ansonsten ist man hier zu Fuß unterwegs.
Hier laden ein paar Holzbänke zur Pause ein.
Wir wandern bequem
kilometerlang durch den Wald. Außer ein paar Forstmaschinen ist hier
nur die pure Natur zu sehen. Einige schöne Holzskulpturen wurden
hier auf abgesägte Baumstümpfe gestellt und bieten eine nette
Abwechslung. Der Weg beginnt jetzt sich in die Länge zu ziehen. Nach
einigen Stunden spüren wir die Kilometer in den Beinen und hoffen
das wir bald in Spindlermühle ankommen werden und den roten
Wanderweg kreuzen werden, der uns zurück führen soll.
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Holz Eule |
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Schnecke aus Holz |
Nach
einer gefühlten Ewigkeit gelangen wir schließlich nach
Spindlermühle und bemerken erst jetzt so richtig, das wir am
Wochenende unterwegs sind. Es ist der meistbesuchteste Ort im
tschechischen Riesengebirge und dementsprechend überlaufen an diesem
Samstag. Den roten Wanderweg zu finden gestaltet sich recht
schwierig, denn er beginnt zwischen einigen Häusern und rechts neben
dem Hotel „Villa Hubertus“, gegenüber der „Weißen Brücke“
(Bílý most).
(Bílý most).
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Natur pur gibt es zu bewundern |
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Durch den Elbgrund hinab |
Wer in Spindlermühle
ankommt und vielleicht schon recht müde ist, der kann sich von hier
aus ein Taxi nehmen und sich bequem zurück nach Horni Misecky
bringen lassen. Der nun rot markierte Wanderweg ist nämlich vor
allem steil und zieht sich über 4 Kilometer stetig bergauf. Wir
mobilisieren die letzten Kräfte am heutigen Tage und kommen nach 7,5
Stunden Wanderung gerade noch im Anbruch der Dunkelheit oberhalb der
Apartementhäuser und des Parkplatzes in Horni Misecky an. Eine
Stirnlampe hätten wir natürlich für den Fall der Fälle im
Rucksack gehabt, jetzt um diese Jahreszeit ist sie unverzichtbar.
Die Pointe des Tages setzt
es am Parkplatz, als ich sehe das die früh morgens geöffneten
Schranken nun geschlossen sind. Ich versuche ein Parkticket zu ziehen
um es bezahlen zu können und dann hinaus zu fahren, doch ich kann so
oft auf den Knopf am Terminal drücken wie ich will, da kommt kein
Ticket. Ich blicke mich im halb Dunkeln um und sehe erleichtert, das
mich dieses Schicksal wohl nicht alleine getroffen hat, denn nicht
weit neben der Ausfahrt sind Reifenspuren im Gras zu erkennen die
über einen zugegebener Maßen steilen Hang hinauf zur Straße
führen. Der Weg erscheint mir immer noch besser als hier ewig
jemanden zu suchen dem ich auf deutsch erklären muss weshalb ich
kein Ticket habe. Als ich über den Hang drüber bin, lachen wir
darüber und fahren müde, aber entspannt nach einer wunderschönen
Wanderung nach Hause.
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